Wunderknabe Lind
10.000 Leute sollen den "Weissagungen" eines 12 - jährigen gelauscht haben.
10000 Menschen sollen eines Tages im Jahr 1852 an den Hof des Bauern Lind in Mittelfischbach geströmt sein. Der Hof war weithin bekannt, beherbergte er doch den zwölfjährigen Bauernsohn Johann Friedrich Lind. Von ihm glaubte man, dass er Besuch von Geistern erhielt, die aus seinem Munde Weisheiten und Prophezeiungen sprachen. Der Junge galt als taub und vom Veitstanz befallen. Um dem Jungen zu lauschen, versammelten sich die von weither Angereisten abends vor dem geöffneten Fenster des Hofs und lauschten den "Weissagungen". Und obwohl einige Mittelfischbacher einen Betrug witterten, verschwiegen sie es doch, denn die großen Besucherscharen brachten viel Geld in den Ort. Schließlich machte der Amtmann Bogler dem religiösen Massenwahn ein Ende und brachte den "Wunderknaben" fort. Die fanatische Masse, die die Rückkehr des Knaben forderte, mußte durch bewaffnete Landjäger zersprengt werden. Im Gewahrsam von Amtmann Bogler ereignete sich ein weiteres Wunder: der Junge fand plötzlich sein Gehör wieder und der Veitstanz verschwand aus seinen Gliedern.